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Adidas adiPure Trainer – Zehenschuhe

Der Hersteller Adidas hat mit dem adipure Trainer Ende 2011 einen Zehenschuh auf den Markt gebracht. Wie auch bei den Modellen von Vibram Five Fingers wird jede Zehe einzeln verpackt. Ebenso kommt ein ähnliches Obermaterial zum Einsatz.

Im Marketing-Video wird der Sinn und Zweck des Barfuss-Schuhs so dargestellt:
Fussball-Spieler sollen mit dem adiPure Trainer im Kraftraum bzw. Fitness-Studio, also abseits des Rasens trainieren. Die so zusätzlich gewonnene Kraft, Stabilität und Beweglichkeit, die der minimalistische Schuh verspricht, wird dann (mit anderen Schuhen, nämlich regulären Fussball-Schuhen) mit auf den Platz genommen.

Adidas tritt auf den Zehenschuhemarkt

Adidas ist der erste wirklich große Schuh-Hersteller, der seinen eigenen Zehenschuh auf den Markt bringt. Das ist bedeutsam, weil es zeigt, dass auch die Großen mittlerweile den Trend erkannt haben und ihn ernst nehmen.
Zu beachten ist, dass die Serie „adiPure“ verschiedene Modelle beinhaltet. Lediglich die „Trainer“ sind aber Zehenschuhe.
Die Bezeichnung „Trainer“ weist auch auf das Einsatzgebiet der Schuhe hin: trainieren, d.h. Kraft-Training, Plyometrie, Turnen und Gymnastik. Die adiPure Trainer sind keine Laufschuhe, also nicht für das Joggen entworfen.

Der Adipure Trainer Barfuss-Schuh im Detail

Der Schuh verzichtet auf jegliche Art von Schnürung oder Schnalle. Man schlüpft einfach rein – barfuss, versteht sich. Da jede Zehe einzeln verpackt wird, erhöht sich natürlich die Beweglichkeit bzw. der Bewegungsspielraum der Zehen erheblich im Vergleich zu normalen Schuhen.

Der Schuh kommt anscheinend mit zwei Materialien aus: dem Gummi für die Sohle und einem synthetischen Obermaterial. Das Obermaterial ist recht dünn und lässt viel Luft durch (atmungsaktiv). Im Innenraum wurden die Nähte stark reduziert, was bei Barfuss-Schuhen umso wichtiger ist, um unnötige Reibung zu vermeiden.

Die Sohle ist ca. 10 mm dick, an der Ferse wie am Vorderfuss, und hat somit kein Gefälle. Das ist ein wichtiges Merkmal für das Barfuss-Gefühl.

Auffällig ist der recht breite Schnitt der Ferse. Beim Anprobieren würde ich darauf achten, ob die Ferse zum Hin- und Herrutschen tendiert, während der Vorderfuss gut im Schuh sitzt. Da der Trainer keine Schnalle oder ähnliches hat, an der sich die Passform nachstellen lässt, sollte man darauf achten, ob der Schuh gut an den eigenen Fuss passt und sitzt.

Flexibilität und Untergrund-Gefühl

Der AdiPure ist im Bereich der Zehen recht flexibel, aber steifer als vergleichbare Vibrams, wenn es um die Flexibilität bzw. Beweglichkeit der gesamten Sohle geht. Da der Schuh für den Indoor-Bereich konzipiert ist, muss die Sohle nicht mit allzu vielen unterschiedlichen Untergründen zurecht kommen. Die Schuhe fühlen sich nicht weich oder sonderlich bequem an, sondern geben ein solides Bodengefühl an die Füsse weiter. Das hilft bei Kraft-Training durch mehr Stabilität.

Allgemeiner Eindruck

Guter Einstieg in den Markt für Barfuss-Schuhe von einem der großen Player. Sicherlich ein ganzes Stück besser und näher am Barfuss-Gefühl als FILA, die aber ihrerseits einen sehr günstigen Preis mit zu verbuchen hatten.

Auch das Konzept von Adidas, den Schuh als Trainingsgerät abseits des Platzes zu vermarkten, ist sicherlich interessant. Dabei wird natürlich auch bestätigt, dass der Verzicht auf stabilisierendes und das Laufgefühl veränderndes Schuhwerk die Fussmuskulatur schwächt. Oder andersrum: Barfuss trainieren fördert Kraft, Stabilität und Beweglichkeit des Athleten. Die will Adidas dann mit auf den Platz nehmen.
Ich bin gespannt, wie Adidas die Serie weiterführt und andere Schuhhersteller reagieren.