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Zehenschuhe bzw. Barfuss-Schuhe im Stadtleben

Wie ist das eigentlich so mit den Zehenschuhen im Stadtleben? Ich habe die letzten Wochen einige interessante Erfahrungen gemacht. Darüber mehr in diesem Beitrag.

Zehenschuhe sind auffällig

Ach was. Klar, wenn man mit Vibram Five Fingers durch die Gegend läuft, fällt man (oder die Schuhe) auf. Das liegt natürlich daran, dass die meisten Leute noch nie diese Art von Schuh gesehen haben. Ich habe mir ja für den Einstieg erstmal relativ unaufdringliche Modelle in Schwarz besorgt. Dabei habe ich mir auch gedacht, dass das für den Anfang wohl besser ist, als wenn ich mir gleich die ebenfalls erhältlichen knalligen Farben hole. Und ich muss sagen, dass die Farbwahl bisher auch den gedachten Effekt hat.

Schau mal, was der für Schuhe trägt!

Also, eins ist mir mittlerweile klar. Die meisten Menschen achten nicht sonderlich auf das Schuhwerk der anderen Fußgänger. Wenn aber dann der Blick mal darauf fällt, werden die Leute natürlich stutzig. Sind das überhaupt „Schuhe“? Gehören die zu einer Tauch-Ausrüstung? …

Wenn die Leute einen Moment nachdenken, sagen Sie: „Warte mal, was hast Du denn dann für Socken an?“ Ich so: „Zehensocken eben.“

Als ich meine Zehenschuhe den ersten Tag, ich denke, es war ein Sonntag, für einen Spaziergang getragen habe, sind wir vor einer Eisdiele stehengeblieben. Da kam ein Mann vorbei, dem die Schuhe auffielen. Der sagte dann so zu seiner kleinen Tochter: „Schau mal, was der Mann für Schuhe anhat.“ Und ich habe das ganz höflich überhört und weiter in der Schlange gestanden. Macht mir jetzt persönlich nichts aus.

Zehenschuhe in der U-Bahn

Also mit Zehenschuhen in Berlin unterwegs zu sein, heisst natürlich auch die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Hier stehen und sitzen alle rum und lassen Ihre Blicke schweifen. Da fällt dem ein oder anderen gelegentlich mein außergewöhnliches Schuhwerk auf.
Neulich ist mir das mal wieder passiert. Der Passant macht einen Schritt zurück, schaut mich an und sagt: „Mann, das ist ja geil. Wo hast Du die denn her?“ Ich so: „Habe ich mir bestellt.“ Natürlich wollte er dann wissen, was die kosten usw. Ich habe alle Fragen gerne beantwortet. Am Ende sagt er: „Mann, die von Jack Wolfskin machen echt gutes Zeug.“ Ich hatte gar keine Gelegenheit mehr, ihn zu korrigieren, bevor er aussteigen musste.
Irgendwie hat der in Gelb gestickte Schriftzug auf dem Schuh ihn wohl direkt auf Jack Wolfskin gebracht. Naja ;)

Barfuss durch Großstadt

Zugegeben, es ist weniger problematisch, mit einem Paar Barfußschuhe durch Berlin zu laufen, als durch eine Kleinstadt, in der man am Ende jeden zweiten kennt. Gerade in Berlin sind die Bewohner einiges gewohnt. Da sind auch Zehenschuhe nicht mehr besonders freaky. Umso besser für mich. Ich muss mich ja selbst erstmal daran gewöhnen.

Alles in allem muss ich aber sagen, dass die große Mehrzahl der Reaktionen sehr positiv sind. Die Leute finden die Schuhe witzig oder interessant und man kommt auch mal ins Gespräch. Einige meiner Bekannten sind mittlerweile mal reingeschlüpft und haben sich bereits selbst ihre ersten Vibram Five Fingers gekauft. Das ist natürlich ganz nett. Die Idee, dass Barfuss-Laufen eine natürliche Sache ist, leuchtet wohl irgendwie jedem ein. Und Barfuss Schuhe machen es eben möglich, trotz Schuhwerk wieder näher an diese Natürlichkeit heranzukommen.

Ach, noch ‘was:
Kinder finden die Schuhe sowieso Klasse und haben sie „Gorilla-Schuhe“ getauft. Gute Idee!