Zehenschuhe und Barfuss-Trend in den USA

Im Juni war ich für zwei Wochen zu Besuch in den USA, genauer gesagt San Francisco und Umgebung. Ich war gespannt darauf zu sehen, was sich in punkto Barfuss-Trend usw. dort tut. Aus diesem Grund habe ich ganz nebenbei den ein oder anderen Schuhladen bzw. Sportgeschäft besucht, um mich mal nach der Lage zu erkundigen.

Im Großen und Ganzen habe ich zwei – selbstverständlich völlig subjektive – Beobachtungen gemacht:

1. Es gibt in vielen Sportschuh-Geschäften Vibram Five Fingers. Allerdings habe ich nirgends „Classic“-Modelle ausgestellt gesehen. Dafür gab es ein dem Classic ähnliches Modell, welches aber geschlossener war und kein Bändchen an der Ferse hatte. Man könnte auch sagen ein KSO ohne Schnalle. Ich hatte schon vermutet, dass Vibram den Classic mit diesem Modell ersetzt und wir hier in Europa noch etwas hinterher sind. Bin gespannt. Gleichzeitig scheinen die sportlichen Modelle, wie z.B. „Bikila“ verbreitet und beliebt. Nur ein Mal habe ich auch eine kleine Auswahl an den Modellen gesehen, die ich als „schickere“ Variante bezeichnen würde. Also die Modelle, die auch als Herren- bzw. Damenschuhe bezeichnet werden könnten, wie der „TREK LS“ beispielsweise.
2. Die Amerikaner mögen wohl doch generell „dickere“ Schuhe, also solche mit mehr Dämpfung. Vor allem beim Nike Free habe ich quasi vergeblich nach den bei uns so beliebten und verbreiteten „3.0“ Modellen gesucht. In den Geschäften gab es meist die 5.0-Varianten, aber nur einmal fand ich einen Nike Free 3.0, der nur in einer Farbe verfügbar war. Meine Vermutung: Die meisten Konsumenten sind noch auf der Suche nach Bequemlichkeit im Sinne einer starken Dämpfung. Auch frage ich mich, inwiefern die fehlenden knapp zwei Zentimeter beim Kauf eine Rolle spielen. Wenn man das mit einem „normalen“ Nike Air vergleicht, kommen da Menschen, die etwas kleiner sind, sicher besser weg als mit einer 3-Millimeter Vibramsohle.

Ich bin also eher etwas enttäuscht und hatte mir mehr Auswahl vor Ort erwartet. Auf der Strasse habe ich ein einziges Mal einen anderen Zehenschuhträger gesehen. Hängt aber sicher auch damit zusammen, wo, wann und mit wem man so durch die Gegend läuft. Wie gesagt, ich habe hier keine Studie gemacht und das war ja nicht der Sinn und Zweck meines Aufenthalts.

Habt Ihr Erfahrungen damit?