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Vibram Five Fingers GRADO Test

Meine Freundin hat sich die „GRADO“ von Vibram Five Fingers zugelegt. Ich möchte Euch den eleganten Zehenschuh mit schickem Leder-Obermaterial in diesem Beitrag gerne vorstellen. Einen Testbericht und reichlich Bilder gibt es auch. Weiter unten auf dieser Seite findet Ihr die Meinung meiner Freundin nach ein paar Wochen im Alltag mit den Schuhen.

Vibram Five Fingers GRADO

Vibram GRADO – luftig und elegant

Die GRADO ist ein einfacher Zehenschuh zum Reinschlüpfen, ein offenes Modell ohne Schnalle, und ähnelt von daher dem Ur-Modell „Classic“. Das Obermaterial aus weichem Leder macht den Schuh bequem und schick zugleich. Abgesehen davon, dass das Leder selbst atmungsaktiv ist, sind viele kleine Schlitze eingearbeitet, die dafür sorgen, dass viel Luft an die Füße kommt.
Das Modell gibt es in zwei Farbvarianten. Auf den Bildern seht ihr „smoked pearl“. Die zweite Möglichkeit wäre ein hellbraunes Leder „sand brown“.

Parallel dazu gibt es übrigens das Modell SORRENTO für Männer, das ebenfalls im Sommer 2012 in die Kollektion gekommen ist und dieselben Ledervarianten verwendet.

Der GRADO im Detail

Die Damenschuhe unterscheiden sich nicht nur optisch vom Modell CLASSIC. Als Freizeitschuh konzipiert, gibt es einige interessante Einzelheiten hervorzuheben.

Herausnehmbare Innensohle bzw. Einlage

Was mich gleich beim Auspacken verdutzt hat: Es gibt eine Innensohle, die sich aus dem Schuh nehmen lässt. Bei den meisten Zehenschuh-Modellen von Vibram Five Fingers kommt ja die „festverbaute“ anti-bakterielle Innensohle zum Einsatz. Hier dagegen haben wir eine etwas andere Konstruktion.

Herausnehmbare Innensohle beim GRADO von Vibram Five Fingers

Dickere Sohle

Im direkten Vergleich zum CLASSIC ist die Sohle des Schuhs etwas stärker. Vom Vorderfuss ca. 2mm bis zur Verse ca. 5mm plus die Einlage.
Aus ökologischen Aspekten interessant: Die Laufsohle – sog. ECOSTEP Sohle von Vibram – wird zu großen Teilen aus aufbereitetem Altgummi hergestellt.

Sohle Vibram Five Fingers Grado

Wie man sehen kann, ist die Sohle außerdem in sieben Stücke aufgeteilt. Sie ist sicherlich etwas steifer als die Kautschuk-Sohle aus einem Stück, die beim KSO oder CLASSIC zum Einsatz kommt.

Lässiger Slippers-Style

Die Grado sind ganz bequem zum Reinschlüpfen gedacht. Es gibt keinen verstellbaren Mechanismus, Schnalle oder dergleichen.
Lediglich im Fersenbereich ist recht unauffällig ein kleiner Gummizug (s. Foto) eingearbeitet. Aber zum Sprinten sind die ja auch nicht gedacht.

Gummizug beim Grado Vibram Five Fingers

Zehentaschen

Ihr könnt es auf dem Foto deutlich sehen: Die Sohle läuft beim GRADO nicht so hoch. Die Zehentaschen wirken daher weniger globig.

Zehentaschen Grado Vibram Five Fingers

Leder trotzdem waschbar?

Das schöne Wildleder ist laut Vibram ebenso für Maschinenwäsche bis 40 Grad geeignet wie das Synthetik-Material anderer Modelle. Ich nutze ja doch meist schnell eine Hand-Wäsche, aber gut zu wissen, dass man hier keine Ausnahme machen muss.

Qualität und Preis

Die Schuhe sind sehr gut verarbeitet und machen einen hochwertigen Eindruck. Das attraktive Design und das kuschelig weiche Leder haben aber auch ihren Preis. Verglichen mit den CLASSICs, die für ca. 89€ erhältlich sind, liegt der offizielle Listenpreis der GRADO deutlich höher bei ca. 125€, was aber vom Verhältnis der verwendeten Materialien nachvollziehbar ist.

Wir haben die Schuhe im Rahmen der hier gelisteten Sonderangebote für 99€ bei Unlimited-Outdoor.de mit dem 10%-Gutschein erworben. Der Preis dort im Shop liegt aktuell bei 114,90€ für die graue Variante (smoked pearl, Pig Nubuck Leder) und 104,90€ für die hellbraune (Crazy Horse Leder). Dann noch die 10 Prozent Rabatt mit dem Gutschein nutzen und wir haben für zwei Paar (zwecks Größenauswahl) 199,99€ gezahlt.
Bei den hellbraunen wären es deutlich weniger als 100€ (104,90€ abzüglich der 10%).

Gesamteindruck

Wir finden das Damenmodell echt schick und bequem. Die Schuhe ähneln eher anderen „Ballerina“-Modellen und erinnern nicht an Tauch-Schuhe (ja, das höre ich auf der Strasse zu meinen schwarzen CLASSIC oder KSO immer wieder).
Das hochwertige Leder macht den Schuh elegant und bequem zugleich. Der Preisunterschied ist von daher gerechtfertigt.
Gerade für die warme Jahreszeit ein toller und modisch ansprechender Freitzeitschuh. Ich hoffe, dass Vibram den Trend, zu den funktionalen Sportschuhen auch attraktive Alltags-Schuhe anzubieten, weiterverfolgt, da ich bemerke, dass die Optik doch für viele Einsteiger ein wichtiger Faktor ist.

Fragen kann ich gerne beantworten. Dazu einfach eine Mail an nico ätt zehenschuhefan . de schreiben.

Der Testbericht meiner Freundin nach mehreren Wochen

Größenauswahl

Bei der Größenauswahl war ich genau zwischen zwei Größen und ich habe mich für Größeren entschieden und würde das vor allem für diesen Zweck auch wieder tun (die Füße sind bei Flugreisen und in heißerem Klima manchmal doch ein bisschen angeschwollen).

Eintragen ist superwichtig

Als Tänzerin habe ich echt trainierte Beine und bin dennoch um den Muskelkater nicht drum rum gekommen. Ich empfehle also einen langsamen Einstieg und würde es nicht übertreiben. Außerdem habe ich am Anfang an einer Nahtstelle öfter mal ne Blase bekommen. Mit nem Pflaster unter der Druckstelle war das dann direkt gelöst, aber auf Reisen als einziger Schuh im Gepäck muss das ja nicht unbedingt sein. Wie bei nem neuen Wanderschuh eben auch. Das ging mit der Zeit weg und mittlwerweile spüre ich da gar nix mehr. Pflaster habe ich trotzdem ein paar ins Gepäck gepackt, weil ich die Schuhe noch nicht so lange hatte.

Herausnehmbare Sohle mein absolutes Pflichtfeature

Die herausnehmbare Sohle ist für mich ein absolutes Muss geworden. Nico hat ein Modell, wo die Sohle nicht herausnehmbar ist (CLASSIC / KSO) und die Schuhe stinken viel mehr als die meinigen. Mal ganz abgesehen von der individuellen Ausdünstung der Füße, scheint die Sohle durch das Material (Stoff) den Schweiß besser aufzusaugen, so dass viel weniger Geruch entsteht. Bei Bedarf kann sie herausgenommen werden, was den Schuh nochmal leichter und flexibler macht.
Und von der Reinigung her ist es auch klasse. Ich bin ja auch eine ständig Barfuß-Läuferin und steig ab und an mal mit kohlschwarzen Füßen in meine Schuhe. Da kommt es mir sehr zugute, dass ich die Sohle herausnehmen und ausbürsten kann.

Modellauswahl

Ich hab in den USA schon nach Vibrams gesucht und mit Entsetzen festgestellt, dass die meisten Modelle vom Style her echt zu wünschen übrig lassen. Krachig bunt und megaauffällig ist nicht so meins. Die Vibrams fallen ja durch die Form sowieso schon auf, da war mir es wichtig ein Modell zu finden, dass wenigstens von den Farben her gediegener und unauffälliger ist.

Hab bei ner Freundin antrazitfarbene Vibrams mit Filzüberzug gesehen und fand die sehr schick (Anmerkung: Das sind die CLASSIC Smartwool). Weil ich das Modell nicht mehr gefunden habe, habe ich mich für den „Grado“ aus Leder entschieden.

Ich bin mit den Schuhen echt sehr zufrieden, das Leder trocknet genauso schnell wie die Plastikstoffe und ich will sie nicht mehr missen….

Wasser, Matsch und Sand

Sand ist super, vor allem, wenn er sehr heißt ist. Auch die Fußabdrücke unterscheiden sich kaum von den Barfußabdrücken. ;-) Matsch geht sicherlich, wobei ich faul bin und an der Stelle eher barfuß rein würde, damit ich mir das Schuheputzen erspare.
Bei Wasser ist es halt so, dass der Schuh und der Fuß auf jeden Fall nass werden. Das ist in dem Klima hier (Südostasien) ziemlich egal, aber je nach Modell, könnte der Schuh schneller stinken. Bevor ich die Gefahr eingehe in eine Scherbe zu treten oder so, wäre das keine Frage. Aber wenn’s nicht unbedingt sein muss, versuche ich die Schuhe eher trocken zu halten.